Bärlauch trocknen für den Gewürzvorrat
Der Frühling ist meine zweitliebste Jahreszeit. Die Blätter sprießen, das herrlich zarte Grün überall und die Natur scheint zu erwachen. Für mich fällt jetzt auch der Startschuss meine Vorratskammer so langsam wieder zu füllen. Zu Beginn des Jahres gehe ich immer meine Vorräte durch und plane das Jahr. Ganz oben auf der Liste steht Bärlauch.
Wir lieben den wilden Knoblauch, am liebsten natürlich frisch. Damit wir den Rest des Jahres auch immer wieder leckeres Bärlauchrisotto oder Pesto machen können, trockne ich die Bärlauchblätter im Dörrautomaten und vakuumiere sie anschließend in Einmachgläsern. So halten sie mindestens 6 Monate.
Die getrockneten Bärlauchblätter kann man rebeln oder zu Pulver mahlen. Ein paar Gläschen gerebelten und gemahlenen Bärlauch stelle ich immer direkt her, aber am liebsten lagere ich die Blätter als Ganzes. So kann ich sie bei Bedarf später immer noch zerkleinern und habe auch ausreichend ganze Blätter im Vorrat (super für Risotto).
Geöffnete Gläser bewahre ich danach ganz einfach mit einem Frischhalte- oder Holzdeckel im Gewürzschrank auf.
Kräuter lassen sich im Dörrautomaten schonend und besonders schnell trocknen. Wer keinen Dörrautomaten besitzt oder Energiekosten sparen möchte, kann den Bärlauch auch an der Luft trocknen lassen. Da ich größere Mengen verarbeite und nicht den Platz habe, um überall Tücher mit Bärlauch auszubreiten, bleibt mir nur der Dörrautomat.
Bärlauch im Dörrautomaten schonend trocknen
Schritt 1: Den frischen Bärlauch waschen und grob trocken tupfen.
Schritt 2: Die Blätter in den Dörrautomaten legen. Ich schneide vorher gerne die Stiele ab, dann ist die Trocknungszeit kürzer und die Stiele verwende ich in meiner Kräuterbutter. Die Blätter dürfen ruhig eng nebeneinander liegen und sich auch überlappen.
Schritt 3: Um das Aroma zu erhalten den Bärlauch bei max. 40° C trocknen. Die Trockenzeit beträgt je nach Blattgröße und wie dicht die Ebenen belegt wurden ca. 4 Stunden.
Schritt 5: Die Bärlauchblätter sind fertig getrocknet, wenn sie zwischen den Fingern rascheln und zerbröselt werden können. Die Blätter können jetzt in einem Glas möglichst luftdicht verschlossen aufbewahrt werden, ich vakuumiere meine getrockneten Kräuter immer in Gläsern.
Zeit und Geld beim Trocknen im Dörrautomaten sparen
Um den Trocknungsvorgang zu beschleunigen und Energie zu sparen, tausche ich die einzelnen Ebenen alle 30 bis 60 Minuten aus, da bei mir die unterste Ebene schneller trocknet. Je nach Dörrautomat hilft es auch, wenn du die Einschiebebleche drehst, also die Rückseite nach vorne, da diese hinten meist schneller trocknet.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich dadurch die Gesamttrockenzeit, je nach Blattgröße, um bis zu eine Stunde verkürzt!
Die einzelnen Schritte kannst du dir auch als Video ansehen:
VIDEO: Bärlauch trocknen | Bärlauch auf Vorrat haltbar machen
Die ganzen Blätter verwende ich am liebsten für Risotto und Quiche. Wenn meine Gewürzgläser leer sind, kann ich die Blätter ganz leicht zerkleinern und so meine Gläser wieder auffüllen. Die getrockneten Bärlauchblätter könnte man auch wie Chips essen, Bärlauchchips.
Gerebelter Bärlauch
Gerebelter Bärlauch kommt bei mir vor allem in Eintöpfen, Kräuterbutter, Pesto, Salaten und zum Würzen zum Einsatz. Die getrockneten Bärlauchblätter lassen sich ganz leicht mit den Händen zerkleinern und schon hat man wieder neuen gerebelten Bärlauch.
Bärlauch-Pulver
Bärlauchpulver stelle ich in einer alten Kaffeemühle her und siebe es danach. Mit einer elektrischen Gewürzmühle könnte man sicher sehr feines Gewürzpulver herstellen. Ich verwende es am liebsten für Kräutersalz, zum Verfeinern von Saucen und gebe es auch sehr gerne in Marinaden oder den Spätzleteig.
Jedes Öffnen der Gewürzgläser lässt Luftfeuchtigkeit hinein, deshalb verwende ich kleinere Gläser und stelle so sicher, dass ich die Haltbarkeit nicht verkürze. Um jede Restfeuchtigkeit zu vermeiden, nutze ich sehr gerne wiederverwendbares Silicagel (bitte auf Lebensmitteltauglichkeit achten).
Natürlich essen wir den Bärlauch auch frisch, aber ich kann durch meinen Vorrat die Saison für uns verlängern. Letztes Jahr habe ich mit Kräuterbutter und Gewürzvorrat gute 1,5 kg Bärlauch verarbeitet und es war bis Weihnachten alles aufgebraucht.
Der Geschmack ist nach dem Trocknen nicht mehr so “scharf”, aber immer noch aromatisch. Vor allem meine Tochter mag den Bärlauch so am liebsten. Bei zu langer Lagerung verliert er, wie viele andere Kräuter auch, an Geschmack, dann sollte er dennoch nicht weggeworfen werden, denn die Nährstoffe sind nach wie vor noch enthalten und tun eurem Körper gut.
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